Ende März übergab ich dem Junfermann Verlag das Manuskript für mein Buch „Gewaltfreie Kommunikation in der KiTa“. Auf ca. 160 Seiten schreibe ich meine Erfahrungen aus mehr als zehn Jahren Begleitung von KiTa-Teams mit Gewaltfreier Kommunikation nieder und zeige, worin ich die Bereicherung der GFK für die Frühpädagogik sehe.
Durch die GFK verbindet sich die wertschätzende Haltung gegenüber den Kindern, den Eltern, den Kolleg*innen und sich selbst mit einer klaren, freundlichen Sprache. Mit ihr werden pädagogische Themen wie Kinderrechte und Partizipation, Inklusion und vorteilsbewusste Erziehung in einem Dialog auf Augenhöhe verhandelbar. In den einzelnen Kapiteln wende ich mich der Beziehung der Fachkraft zu sich selbst, der Beziehungen der Fachkräfte zueinander im Team sowie der Beziehung der Fachkräfte zu den Kindern und den Eltern zu. Ich schildere, wie ich mir eine Gewaltfreie Kita vorstelle und was ich von Marshall Rosenberg über die Besonderheiten der Kommunikation mit Kindern lernte.
Oft werde ich gefragt: Welche Erfahrungen hast Du, haben Sie in der KiTa? Ich arbeitete seit 2000 in ca. dreidutzend Einrichtungen. Jedoch als Journalistin, nie als Erzieherin. Ich darf Erzieherinnen fortbilden, ihnen als Koordinatorin der KiTa-Fachtexte ein theoretisches und praxisrelevantes Rüstzeug mitgeben. In einer KiTa arbeiten darf ich nicht. Dabei genieße ich als Autorin ein Privileg: An meinem Schreibtisch vollziehe ich emotional nach, was ich im Alltag der Kitas sehe und höre. Ich kann die Situationen mit Abstand reflektieren und – vielleicht – auf einer tieferen Ebene zu verstehen. Das erhöht meinen Respekt für die Arbeit von pädagogischen Fachkräften. Sie wollen und sollen immer wieder spontan und kompetent in den vielen, oft herausfordernden Alltags-Situationen handeln. Das Herangehen der GFK kann ihnen dabei eine kostbare Unterstützung sein. Davon bin ich überzeugt. Dabei geht es nicht darum, die vier Schritte wie ein Gedicht aufzusagen. Vielmehr bieten sie eine Orientierung: Was genau beobachte ich gerade (höre oder sehe ich)? Wie fühle ich mich, wie mag es dem Gegenüber gehen? Was brauche ich, was die Anderen? Wie wollen wir jetzt handeln? Und ganz wichtig – die Intention! Geht es mir um Verbindung und Augenhöhe oder doch um Rechthaben und nur meine eigene Wahrheit?
In meinem Buch beschreibe ich dieses Vorgehen in 13 Geschichten, die ich dem Alltag ablauschte. Gleichzeitig biete ich Übungen an, um mehr und mehr in eine verbindende Haltung hinein zu wachsen – im Interesse eines guten Aufwachsens für die Kinder und dem Wohlergehen der Erwachsene.
Das Cover können Sie jetzt bestaunen, die Vorankündigung lesen. Gar zu gern würde ich Ihnen das Buch als Lektüre und Übungsmaterial schon jetzt bieten – vielleicht auch, um Zeiten des verkürzten Arbeitens – wie sie einige Fachkräfte erleben – zu nutzen. Allerdings müssen wir uns gedulden. Das sind die Auswirkungen von Corona auf die Verlagswelt: Erscheinungstermine werden verschoben. Ich wünsche mir, dass ich Ihnen und Euch das Buch wenigstens zu Weihnachten auf den Gabentisch legen darf. Vielleicht lernen wir einander zuvor bereits bei Kursen oder beim Coaching kennen. Ich würde mich freuen.